Isfahan,die Wiege der iranischen Zivilisatio
Isfahan – Paradiesische Stadt der Moscheen, Paläste und Gärten
Isfahan Prunkvolle Stadt der Safawiden mit farbenfrohen Prunkbauten und Moscheen, unzähligen Mausoleen und einer wechselvollen Geschichte. Besonders sehenswert: Medresse-ye Chahar Bagh; Chehel SotunPalast; Meydan-e Imam mit Masdjid-e Imam; Shaikh Lotfollah-Moschee und Ali Qapu; Freitagsmoschee; Vank-Kathedrale; Khadju- und Shahrestan-Brücke
Die Provinzstadt Isfahan liegt auf einer Höhe von 1575 m über dem Meeresspiegel in dem fruchtbaren Tal des in den Bakhtiari-Bergen entspringenden Zayandehrud, rundum von Gebirgszügen eingefaßt. Die sowohl in historischer als auch kultureller Beziehung bedeutende Großstadt hat heute mehr als 2 Mio. Einwohner. Haupteinnahmequelle ist seit alters her der Obst- und Getreideanbau, eine besondere Stellung nimmt aber die Produktion verschiedenster Arten des Kunsthandwerks ein. In jüngerer Zeit wurde Isfahan zusätzlich zu einem Industriestandort für Stahl- und Textilproduktion
Geschichte
Die Gründung der Stadt reicht vermutlich noch über die Achämenidenzeit hinaus, in der antiken Quellen zufolge an der Stelle die Residenzstadt für Oberpersien lag. Zur Zeit des letzten Partherkönigs, Ardawan V. (213-224 n. Chr.), war Isfahan bereits Hauptstadt der Provinz, in der Sasanidenzeit außerdem Münzstätte und Sitz der Armee. Aus den drei Buchstaben ASP, die auf den in Isfahan geprägten Münzen standen, läßt sich der Name Asphahan oder Sepahan rekonstruieren, der soviel wie Stätte der Armeen bedeutet.
Nach der Eroberung durch die Araber im Jahr 640 stand Isfahan vom 7. bis 10. Jh. unter umayyadischer, später abbasidischer Herrschaft. Im 9. Jh. umfaßte die Stadt, die zu diesem Zeitpunkt bereits für ihre Seiden- und Baumwollproduktion berühmt war, zwei getrennte Teile: der eine, Djey (Stadt) und später Shahrestan genannt, lag im Osten der heutigen Stadt, der andere, wohl unter dem modernen Isfahan zu lokalisierende Teil, hieß Yahudiyeh und war das Judenviertel.
Seit wann dieses Judenviertel existierte, ist nicht mit Sicherheit festzulegen. Einer Uberlieferung zufolge soll im 6. Jh. v. Chr. eine Gruppe der Juden, die der babylonische König Nebukadnezar aus Jerusalem vertrieben hatte (587 v. Chr.), im Tal des Zayandehrud ansässig geworden sein und Yahudiyeh gegründet haben. In der frühislamischen Zeit wuchsen die beiden Teile zusammen und wurden zur Stadt Isfahan.
Während des 10. Jh. wurde die wohlhabende Stadt von wechselnden kleineren Lokaldynastien beherrscht. Laut historischer Quellen besaß die Stadtmauer in der Zeit der Buyiden (977-1028) zwölf bronzebeschlagene Tore, die so geräumig waren, daß Elefanten sie durchschreiten konnten. Von 1030-1051 beherrschten die Kakuyiden Isfahan, mit einer kurzen Unterbrechung im Jahr 1034, als Masud von Ghazna, der Sohn des Ghaznawidenherrschers Sultan Mahmud, den Ort einnahm. Nach einer einjährigen Belagerung eroberten 1051 Hi Seldiuken Isfahan, und ihr Anführer Toghrul Beg machte es zu seiner Hauptstadt. Während der Seldjukenzeit erlebte der Ort sowohl
irtschaftlich als auch kulturell eine Blüte. Ein zeitgenössischer persischer Geograph beschreibt Isfahan als wohlhabend, schön und sauber. Er spricht davon, daß alle Bazare, wie die Stadt selbst, von starken Mauern mit Toren umgeben waren. Von der Architektur dieser Zeit zeugen in Isfahan viele aus Ziegeln errichtete Bauwerke, die erhalten blieben, ebenso wie zahlreiche Moscheen, Minarette und Grabbauten in den Vororten und Dörfern in einem Umkreis von 25-30 km.
Als die Mongolen das Land überrannten, wurde Isfahan anfänglich verschont. Die Auseinandersetzungen und Rivalitäten führender Adelsfamilien hatten jedoch zur Folge, daß ۱۲۲۸ den mongolischen Ilkhaniden die Stadttore freiwillig geöffnet wurden. Im Jahr 1388 riß Timur Leng die Herrschaft über Isfahan an sich, er nahm die Stadt im Sturm, schlachtete Berichten zufolge 200 000 Menschen ab und schichtete ihre abgeschlagenen Köpfe zu minaretthohen Türmen auf. Bis zu Beginn des 16. Jh. die Safawiden an die Macht kamen, stritten zwei turkmenische Stämme, die Aq- Qoyunlu und die Qareh Qoyunlu, um die Vorherrschaft in Isfahan. I
Mit der Dynastie der Safawiden (1501-1722), die 1502 die Stadt einnahmen, begann eine Glanzzeit für Isfahan. Shah Abbas 1. (1588-1629), der die Metropole 1598 zu seiner Hauptstadt machte. holte zum Ausbau und zur Verschönerung Isfahans Handwerker und Künstler aus allen Teilen seines Reiches. Aus der Ortschaft Djolfa, die heute an der Nordwestgrenze Irans zur Republik Azarbaidjan liegt, holte er Armenier, die für ihr handwerkliches Können und ihre Kunstfertigkeiten berühmt waren, und siedelte sie in Isfahan an. Das armenische Viertel am Südufer des Zayandehrud trägt seitdem den Namen der Heimatstadt der Handwerker, Djolfa. Zu dieser Zeit lebten etwa 600 000 Menschen in Isfahan, es gab mehr als 150 Moscheen, rund 50 Medressen und ca. 200 Badehäuser, abgesehen von zahlreichen gröBeren und kleineren Karawansaraien in der Stadt selbst und in einem Radius von einer Tagesreise (etwa 30 km).
Im Jahr 1722 fielen die Afghanen in Isfahan ein und ermordeten den letzten selbständig regierenden Safawidenshah, Sultan Hossein. Die Herrscher der folgenden Dynastien der Afsharen, Zand und Qadjaren verlegten ihre Hauptstadt nach Mashhad, Shiraz oder Teheran. Trotzdem wurden die Bauwerke Isfahans weiterhin restauriert, verschönert und ausgebaut.